Silvesterlauf Siegendorf vom 28.12.2014
Und wann der Schnee staubt...
Vier Wochen nach dem Jennersdorfer Stadtlauf wollte ich in Paphos auf Zypern den HM bestreiten. Dazu kam es nicht. Am Mittwoch der Rennwoche konnte ich kaum Gehen und musste ins Spital. Die
Diagnose "Ischias" machte den geplanten HM-Antritt zunichte. So wurde es ein schöner Familienurlaub und HM-Zuschauen. Mein nächstes Rennen fand daher nicht im weit entfernten, sonnigen Süden
statt. Der Silvesterlauf in Siegendorf (auf das ich von meinem Haus aus blicken kann) war zwei Monate nach Jennersdorf auf meinem Rennkalender. Von Sonne war keine Spur. Vielmehr hatte es in der
Nacht geschneit. Die Verhältnisse für einen Laufwettkampf konnte man durchaus als "widrig" bezeichnen.
Rennverlauf: Im Start/Zielbereich traf ich meinen Lauffreund und Vereinskollegen Peter. Wir hatten uns im Vorfeld ausgemacht, einen 4er im KM-Schnitt anstreben zu wollen. Ich
dachte mir bei der Anfahrt schon, dass ich diesen Plan lieber nicht ausprobieren wollte. Die ersten Worte von Peter waren dann: "Machen wir ein Wintertempotraining?". Ohne Nachdenken konnte ich
zustimmen! In der Startaufstellung waren wir trotzdem etwas weiter vorne. Nach dem Startschuss rollten wir im Feld dahin, da Überholen aufgrund der Enge des Kurses auf den ersten 300 m sowieso
nicht möglich gewesen wäre. Auch danach versuchten wir nicht, eine bestimmte KM-Zeit zu erreichen, sondern liefen auf dem rutschigen Untergrund einfach so schnell es ging. Interessanterweise
sollten wir damit die vier 1,42-km-Runden mit einer max. Abweichung von 3 sec höchst konstant bewältigen. Selbst die Zeiten der Einzelkilometer lagen nur um 6 sec auseinander. Dass ein "5km-Lauf"
wie im Flug vergeht, ist klar. Zusätzlich war Abwechslung geboten, da es einen "Gegenverkehrsbereich" gab. Dort konnte man die schnelleren Läufer auf jeder Runde beobachten. Und nach 29:07 min
waren Peter und ich zum vierten Mal bei Start-Ziel, also im Ziel. Unser gemeinsamer Jubel fiel sogar dem Zielsprecher auf. Was diesem verborgen blieb: Peter schubste mich dabei nach vorne, damit
ich vor ihm in die Wertung komme. Letztes Jahr hatte ich in Zillingdorf für Peter gebremst. In der Wertung bin ich tatsächlich vor Peter, von der Zeit sind wir aber auf die Zehntelsekunde gleich
:-)
Strecke: Es ist ein Rundkurs von 1,42 km viermal zu bewältigen. Die Strecke ist praktisch bretteleben. Es sind einige Kurven zu absolvieren. Dies bremst zwar etwas, andererseits
ist ein derartiger Rundkurs bei stärkerem Wind ein großer Vorteil.
Organisation: Der Silvesterlauf Siegendorf wurde erst zum 2. Mal ausgetragen. Nach der gelungenen Premiere im Vorjahr wurde der Lauf heuer gleich noch viel besser angenommen.
Herauszustreichen ist, dass es bereits am Tag vor dem Rennen die Möglichkeit zur Startnummernabholung gibt. So kann man zum Rennen knapper erscheinen und erspart sich Zeitstress durch
Startnummernabholung bzw. dann die Warterei auf den Start. Das Drumherum ist perfekt für eine derartige Laufveranstaltung geeignet: Genügend Parkplätze, ein Kulturzentrum als Dreh- und Angelpunkt
zur Startnummernausgabe, Umkleide, Verköstigung etc. Eventuell könnte man vor dem Kulturzentrum noch einen Streckenposten hinstellen, damit dort Zuschauer nicht den Läufern vor die Füße
spazieren.
Wetter: Nach dem Silvesterlauf auf der Wiener Ringstraße im Jahr 2010 erlebte ich erst zum zweiten Mal einen Silvesterlauf bei winterlichen Temperaturen: Wie damals hatte es auch
heuer minus 3 Grad und kaum Wind. Am Nachmittag hätte mir schon eisiger Wind um die Ohren geweht. Man kann somit von Glück im Unglück (matschiger, schneeiger Untergrund) sprechen.
Spezielles/Statistisches: Mit 13 Rennantritten habe ich meine Vorjahresbestleistung egalisiert. Es war dabei aber erst mein 4. Silvesterlauf in 12 Rennjahren. Der 5. sollte aber
noch heuer folgen ;-) In 10 von 13 Rennen war ich mit Vereinskollegen gemeinsam am Start. Dabei war Peter 5 Mal mein Laufpartner!
Resümee: Die geplante Zeit konnten wir in Siegendorf aufgrund der Witterungsverhältnisse nicht erzielen. Leider blieb uns auch eine Teamwertung verwehrt, da Joachim aufgrund
einer langwierigen Erkältung in seiner ehemaligen Heimatgemeinde nicht starten konnte. Trotzdem war der Silvesterlauf Siegendorf jedenfalls "die Reise" wert. Ich kann mir sehr gut vorstellen, im
nächsten Jahr dort wieder zu laufen und die Rennsaison mit meinen Vereinskollegen ausklingen zu lassen.
Ausblick: Drei Tage nach Siegendorf werde ich in Lindgraben meinen Silvesterlauf-Doppelpack komplettieren. Da ich nach qualitativen Zielen (Bestzeiten) auch quantitave Ziel
(Rennen sammeln) verfolge, ist dieser Lauf für mich sehr wichtig. Ich möchte in einem Kalenderjahr in allen burgenländischen Bezirken Laufwettkämpfe bestritten haben. Angeboten werden in
Lindgraben 3 und 6 km. Als HM-Läufer entscheide ich mich natürlich für die längere Distanz durch den Naturpark "Landseer Berge".