Prag Halbmarathon vom 27.3.2010

In Prag ist es mir nicht sonderlich gut gegangen. Laut Laktattest und
persönlichem Gefühl hätte ich 1:56 drauf gehabt, geworden sind es 2:01.
Mich wurmt, dass ich wieder einen Zweistünder in meiner HM-Liste eintragen
muss, aber mehr ging absolut nicht. Am Ende habe ich geglaubt, ich muss in
meinem 40. Rennen erstmalig ins Ziel gehen, so leer war ich 500 m vor der
Ziellinie auf der gegenüberliegenden Moldau-Seite. Aber auf der Brücke und
der Zielgeraden waren soviele Zuschauer, dass meine Beine doch noch laufen
konnten. Es ist ärgerlich, dass ich so ausser Form bin, weil ich falsch (zu
hart) trainiert habe. Ich muss in Zukunft wieder mehr auf mein Gefühl
hören. Das Rennen habe ich nämlich 100%ig richtig gemacht: langsam
angegangen, stur mein Konzept durchgezogen, was das Trinken und Essen
betraf. Aber einige Punkte haben eben gegen eine Zeit unter zwei Stunden
gesprochen:

- Höhenprofil: vergleichsweise sind in Eisenstadt beim HM (auf einer
ebenfalls schwierigen Strecke) laut meiner Garmin 230 m Anstieg zu
bewältigen und mehr als 50 % ebene Meter zu laufen, in Prag sind es 386 m
Anstieg und nur rund 40 % flache Strecke. Dazu kommt, dass die wildesten
Anstiege in der zweiten Hälfte sind.
- Wind: Es gab Böen bis 50 km/h. Die KM-Tafeln und Absperren wurden tlw.
umgeblasen. Die letzten 6 km waren nur mehr kerzengerade gegen den Wind...
- Pflaster und Schienen: Vom ersten bis letzten Kilometer läuft man auf
Pflaster oder Straßenbahnschienen. Ich bin zeitweise auf Gesteige
ausgewichen, wo es aber - bei Einfahrten - dann wieder auf und ab geht.

Summasumarum ist Prag einer der härtesten HM-Kurse, die ich bislang
gelaufen bin.