Leuchtturmlauf Podersdorf vom 19.4.2015
Schade, dass ich an dieser Veranstaltung erst heuer teilnehmen konnte!
Den Leuchtturmlauf Podersdorf wollte ich schon seit Jahren bestreiten. Leider ging sich das terminlich aber nie aus. Heuer war es endlich so weit. Dafür gab es einen zweifachen Grund: 1. Es
wollten mehrere Vereinsmitglieder der Red-White-Red Runners Austria dort antreten. 2. Es war die erste Veranstaltung des BLV-Cup des Laufes (im Nachwuchsbereich), der von mir organisiert wird.
Daher war ich eine Woche nach dem Vienna City Marathon und zum dritten Mal innerhalb von vier Wochen im Renneinsatz. Gleich vorweg: Es hat sich ausgezahlt!
Rennverlauf: Nachdem ich in Wien über 11,3 km einen Schnitt von 4:58 min/km erzielen konnte, wollte ich in Podersdorf über 6,6 km in 4:50 min/km finishen. Entspannt stand ich mit
meinem Vereinskollegen Joachim in der Startaufstellung. Er wollte einen Testlauf über 10 km absolvieren. Unmittelbar nach dem Startschuss waren wir zu schnell, was ich an einer Läuferin erkannte,
die üblicherweise 4:30 min/km über diese Distanz schafft. Wir bremsten uns ein. Kurz darauf verabschiedete ich mich von Joachim und traf meinen ersten Kilometer punktgenau. Nachdem die Strecke
ein Rundkurs von 3,3 km ist, studierte ich die Strecke auf der ersten Runde. Die Kilometerzeiten zu halten, war kein Problem. Dieses Tempo ist von mir auch in schlechtem Trainingszustand zu
schaffen. Da ich aber in keinem schlechten Trainingszustand bin, plagte ich mich nicht. Auf der zweiten Runde wurde ich ca. 1,5 km vor dem Ziel von zwei Läufern überholt. Sie waren danach rund 15
m vor mir. Ich überlegte mir ständig, ob ich mit Gewalt noch einen Konter machen sollte. Ich unterließ dies und war froh, dass sie auf die dritte Runde gingen, also den 10er bestritten - ein
"Gewaltakt" hätte keine Rangverbesserung für mich gebracht. Mit 4:51 min/km war ich fast punktgenau im Ziel am Nordstrand von Podersdorf.
Strecke: Der Kurs am Ufer des Neusiedler Sees ist bretteleben. "Brettel" ist ein gutes Stichwort: Man hat auf jeder 3,3km-Runde den Leuchtturm von Podersdorf zu umrunden. Dabei
läuft man auf einem Steg, der ziemlich vibriert. Insgesamt wechselt der Untergrund häufig: Der Hauptteil ist Asphalt, gefolgt von hart gepresstem Schotter. Wenige Meter sind auf Pflastersteinen
zu bewältigen. Die Strecke ist jedenfalls sehr schnell.
Organisation: Ich versuche Superlative zu vermeiden. Hier muss ich der Location in Kombination mit der Organisation ein Superlativ verleihen: Ich habe in 103 Laufwettbewerben
noch nie derart gut das Prinzip der kurzen Wege verwirklicht gesehen. In Podersdorf parkt man sein Auto bei Start/Ziel ein und hat alles in Schrittentfernung, was für einen entspannten Lauf
notwendig ist. Das die Helfer überfreundlich und kompetent sind, ist das i-Tüpfelchen!
Wetter: Nachdem eine Woche zuvor beim VCM angenehme Verhältnisse für Läufer und Zuschauer herrschten, war die Temperatur von 8 Grad in Podersdorf nur mehr für die Läufer perfekt.
Dazu gab es keinen nennenswerten Wind, was am Neusiedlersee außergewöhnlich ist.
Spezielles/Statistisches: In Podersdorf absolvierte ich mein 90. Straßenrennen. 45 mal war ich jetzt im Burgenland im Renneinsatz. Erst 3 mal war ich im Nachbarbezirk Neusiedl am
See läuferisch unterwegs. Und streng genommen bestritt ich mein erstes Rennen im Seewinkel: Mein Vorgesetzter (Anm.: aus Illmitz) klärt mich immer wieder darüber auf, dass zum Seewinkel nur
Apetlon, Illmitz und Podersdorf gehören. Frauenkirchen - wo ich auch schon gelaufen bin - gehört zum Haideboden. Andere Gemeinden östlich des Neusiedler Sees zum Hansag-Gebiet. So oder so bin ich
jetzt Seewinkel-Läufer :-)
Resümee: Der Leuchtturmlauf in Podersdorf war nicht bloß ein 6,6km-Rennen für mich. Es war ein gemütliches Beisammensein (davor und danach) mit Vereinskollegen. Daneben habe ich
meinem Motto "Kennenlernen von Städten und Gegenden" einen weiteren Punkt hinzugefügt. Wie oft sieht man den Leuchtturm von Podersdorf in irgendeiner Werbung? Wie oft bin ich schon an Podersdorf
vorbeigefahren? Jetzt habe ich einen etwas umfassenderen Eindruck von dieser Gemeinde am Neusiedler See.
Ausblick: "Erst" drei Wochen nach Podersdorf geht es für mich (schon) wieder in den Bezirk Neusiedl am See. Ob in den Seewinkel oder nicht, sei dahingestellt. Den Frauenkirchener
Stadtlauf habe ich im Vorjahr schon über die 5 km absolviert. Diesmal muss ich über die 10 km ran, da es dabei um Punkte im BLV-Laufcup geht. Nachdem ich eine Woche später meinen heurigen
Saisonhöhepunkt mit der HM-Masters-EM in Grosseto (Italien) habe, werde ich in Frauenkirchen nicht ans Limit gehen. Mit einer 49er-Zeit möchte ich aber im Laufcup schon anschreiben.