Jennersdorfer Stadtlauf vom 26.10.2014
Ein sportlicher Familienausflug am Nationalfeiertag!
Die drei Wochen seit meinem letzten Rennen nutzte ich zur Regeneration und zum Halbmarathon-Training. Am Vormittag des österreichischen Nationalfeiertages trat ich dann mit meiner Familie die
lange Autofahrt vom zweitnördlichsten in den südlichsten Bezirk des Burgenlandes an. Im dortigen Bezirksvorort Jennersdorf fand der Stadtlauf statt, in dessen Rahmen auch die bgld.
Meisterschaften im Straßenlauf ausgetragen wurden. Nach der Startnummernabholung ging es zum Mittagessen in eine Pizzeria. Danach absolvierte Theodor den Knirpsenlauf, ehe ich um 14.00 Uhr im
Hauptlauf über 10 km antrat.
Rennverlauf: Ich hatte mir vorgenommen, 4:40 min/km zu laufen. Dies würde eine 46er-Zeit und Vereinsrekord bei den Red-White-Red Runners Austria bedeuten. Es waren vier
2,5km-Runden im Zentrum von Jennersdorf zu absolvieren. Die ersten 300 m war ich viel zu schnell und nahm sogleich das Tempo raus. Dadurch war ich nach einem Kilometer ziemlich genau am
gewünschten Schnitt. Die erste Runde nutzte ich auch zur Streckenbesichtigung, da ich dieses Rennen zum ersten Mal bestritt. Nach der ersten Runde war mir klar, dass ich die 4:40 min/km an diesem
Tag kaum schaffen würde. Ich lief daher zu Hermine Amtmann auf und hoffte, dass wir an diesem Tag gemeinsam Tempo machen könnten. Hermine traf ich heuer in 6 von meinen bisherigen 12 Rennen. Ich
wusste daher, dass wir auf dieser Distanz ungefähr gleich schnell sein würden. Die zweite Runde verging Seite an Seite mit ihr wie im Flug. Auch in Runde drei unterstützten wir uns und mussten
uns nicht allzu sehr plagen. Auf der vierten und letzten Runde fiel Hermine beim einzigen Anstieg der Strecke etwas zurück, ich "wartete" bei darauffolgenden Bergabstück auf sie, obwohl sie mich
davor schon mehrfach aufgefordert hatte, alleine Gas zu geben. Doch dazu war ich an diesem Tag nicht im Stande. Erst als mich Hermine rund 300 m vor den Ziel nochmals zur Beschleunigung
ermunterte, tat ich dies. Ich sah nämlich davor auf meiner Laufuhr einen Schnitt von 4:46 min/km. Ich wusste, dass ich mit diesem Gesamtschnitt den Vereinsrekord verbessern würde. Da die Strecke
laut meiner GPS-Messung um 80 m zu kurz ist, reichte es für eine Verbesserung meines eigenen Vereinsrekords um 16 Sekunden auf 47:29 min.
Strecke: Die 2,5km-Runde durch Jennersdorf ist sehr schön und abwechslungsreich. Es gibt einen Anstieg von 100 m Länge, der durch ein kurzes Gefälle gleich an seinem Ende
egalisiert wird. Mir wäre der umgekehrte Fall (kurzer Anstieg, langgezogenes Gefälle) lieber. Trotzdem ist die Strecke jedenfalls bestzeitentauglich. Der viermalige Zieldurchlauf macht Spaß, da
dort die meisten Zuschauer sind und man durch Moderation und Musik weitere Abwechslung erfährt.
Organisation: Obwohl über 300 Teilnehmer zu betreuen waren, gab es nirgendwo Hektik. Man merkt, dass im Vorfeld alles bestens vorbereitet wurde - so gut, dass einige vom
Organisationsteam den Lauf sogar selbst absolvieren konnten. Da ich schon über zwei Stunden vor meinem Start vor Ort war, musste ich bei der Startnummernabholung natürlich nicht warten. An der
Rennabwicklung merkte man, dass dieser Bewerb von Läufern für Läufer gemacht wird. Die After-Run-Verpflegung und Chiprückgabe waren für mich der Endpunkt einer absolut gelungenen
Laufveranstaltung.
Wetter: Die Temperatur war mit 8 Grad für den 26. Oktober eher kühl. Die Sonne konnte sich gegen den Hochnebel leider nicht durchsetzen. Es war windstill. Wäre das Rennen zwei
Tage früher über die Bühne gegangen, hätten wir bei Sturm laufen müssen.
Spezielles/Statistisches: Zum 15. Mal war ich bei einer bgld. Landesmeisterschaft am Start. Diesmal gab es nicht den undankbaren 4. Platz, sondern Rang 8 in der AK40. Zum zweiten
Mal war ich im südlichsten Bezirk des Burgenlandes im Renneinsatz. 2010 lief ich vom ungarischen Szentgotthard bis zum Türkenkreuz in Mogersdorf (Bezirk Jennersdorf) und wieder nach Szentgotthard
zurück. Diesmal spielte sich mein komplettes Rennen auf Jennersdorfer Boden ab ;-) Damit habe ich heuer Laufwettkämpfe in 6 von 7 bgld. Bezirken absolviert.
Resümee: Der Jennersdorfer Stadtlauf hat mir rundum Spaß gemacht: Ich habe unzählige Bekannte getroffen, konnte eine weitere BLV-Landesmeisterschaft bestreiten und hatte einen
sportlichen Nationalfeiertag. Meine erzielte Zeit freut mich obendrein, war ich doch schneller als vor einem Jahr bei der Straßenlauf-LM in Oberpullendorf. Nicht nur, dass ich ein Jahr älter bin,
so ist die Strecke in Oberpullendorf (obwohl auch auf 10 km ausgeschrieben) um rund 200 m kürzer als in Jennersdorf.
Ausblick: Mein nächstes Rennen ist genau vier Wochen nach Jennersdorf. In Paphos auf Zypern trete ich auf der HM-Distanz an. Ich werde noch zwei lange Einheiten dafür trainieren.
Wahrscheinlich werde ich beim Cyprus Aphrodite Halfmarathon nicht auf pB gehen können, aber das dachte ich mir auch vor Stinatz, wo mir pB und erstmals sub 1:50 h völlig überraschend gelang...