Jahresbilanz 2010

   

Meine Wettkampfsaison begann in diesem Jahr bereits im Jänner mit einem Rennen im Dusikastadion. Die Hallen-LM über 3000m standen am Plan. Aufgrund der Nennliste rechnete ich mir Medaillenchancen aus - es sollte anders kommen... Meine vom 3. Platz beim UNIQA-Frühjahrs-Lauf 2009 bewährte Taktik ging nicht auf. Ich rechnete auch diesmal damit, dass sich ein Konkurrent das Rennen falsch einteilte, als er schon bei der 5. von 15 Runden eine Tempoverschärfung vornahm. Schlussendlich musste ich mich mit einer halben Runde bzw. 100m Rückstand mit "Blech" begnügen.

 

In Prag ging ich Ende März in meiner Paradedisziplin HM an den Start. Auch dort reüssierte ich nicht wunschgemäß. Eine Zeit von 1:56h hatte ich angepeilt, geworden sind es dann 2:01h. Ich musste zur Kenntnis nehmen, dass ich im Winter zu hart trainiert hatte bzw. weniger Grundlage als Schnelligkeit in den Beinen hatte. Dies führte dazu, dass ich sofort meinen Rennplan umstellte und keinen HM im Frühjahr mehr lief.

 

In Mörbisch stand ich erstmals auf der 5KM-Strecke am Start. Aufgrund des Ergebnisses des Vorjahrs bestand die Möglichkeit, in meiner Altersklasse aufs Siegespodest zu laufen. Dies gelang mit Platz 5 nicht, da diesmal offenbar eine stärkere Besetzung vorlag. Meine Leistung und meine Endzeit waren ob der schwierigen Strecke jedenfalls zufriedenstellend.

 

Wr. Neustadt bot das erste Highlight meiner Rennsaison. Mit 46:17 blieb ich genau 3 Sekunden unter meiner bisherigen 10KM-Bestzeit. Damit war die Bestätigung für meinen Schwenk vom HM auf die 10KM eigentlich schon erbracht.

 

Beim Stadtlauf Oberpullendorf trat ich in einem Dreierteam unseres Vereins Laufteam Burgenland Eisenstadt zur 10KM LM an. Um genau eine Sekunde konnte ich meine 10KM-Bestleistung erneut unterbieten. Die Tempomacherdienste meines Zwillingsbruders ermöglichten dies, obwohl wir zum Schluss ein Wettbremsen veranstalteten, weil jeder den jeweils anderen der Vortritt über die Ziellinie lassen wollte.

 

Mit dem Hotterlauf in Krensdorf und dem Schlachtlauf an der Grenze von Szentgotthard nach Mogersdorf standen zwei Wettkämpfe auf dem Programm, die ich in erster Linie dazu nutzte, die Bezirke Matterburg und Jennersdorf rennmäßig zu erobern. Unterschiedlicher konnten die Ergebnisse nicht sein: Während ich mich in Krensdorf ungewollt plagte und an meine Grenzen gehen musste, war es in Szentgotthard ein gemütlicher Familienausflug samt Genusslauf für mich.

 

In der Woche vor Kärnten Läuft war ich krank. Am Start wähnte ich mich dann gesund, musste aber bereits nach wenigen Kilometern zur Kenntnis nehmen, dass dieser HM sehr früh zur Qual wurde. Im Ziel erkannte ich durch meine Erschöpfung, dass mein Körper an diesem Tag keineswegs auf der Höhe war. Die Zeit über 2h tut aus diesem Grund nicht weh, vielmehr hatte ich einiges an Erfahrung sammeln können.

 

Mein programmierter Saisonhöhepunkt war der HM in der Wachau von Spitz nach Krems, wo die ÖM ausgetragen wurden. Kurzfristig entschied sich mein Zwillingsbruder zu einem gemeinsamen Antreten mit mir, was die Aufgabe einfacher machte. Wir lieferten auch ein hervorragende Leistung ab, die für mich Saisonbestleistung im HM bedeutete.

 

Beim UNIQA-Herbstlauf in Wien konnte ich dann ein läuferisches Karriereziel Realität werden lassen: Ich siegte in meiner Altersklasse. Vielmehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu berichten, ausser dass es ein unglaubliches Gefühl ist, wenn man 2KM vor dem Ziel die Führung übernimmt und weiss, dass einem der erste Sieg ins Haus steht, wenn man das Tempo halten kann. Überwältigend war dann das Einbiegen auf die Prater Hauptallee mit Blick aufs Ernst-Happel-Stadion 300m vor dem Zielband.

 

Beim HM in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana konnte ich dann meine gute Herbstform unterstreichen, obwohl ich mich unmittelbar vor meinem 20. HM ziemlich erledigt fühlte.

 

Daraufhin legte ich eine 3wöchige Laufpause ein. Diese bewirkte einerseits, dass ich das geplante Rennen in Mödling streichen musste, da ich mich dafür zu wenig fit fühlte. Andererseits kann ich eine derartige Pause im Nachhinein absolut empfehlen: Meine Wehwehchen der Saison (insbesondere Wade) waren danach kein Thema mehr. Ich freute mich auf jede Trainingseinheit und auf mein nächstes Rennen, den Silvesterlauf in Wien. Die 5,3-KM-Runde um die Ringstrasse konnte ich am letzten Tag des Jahres und der Saison 2010 dann auch wesentlich schneller bewältigen als gedacht.

 

Harald