Landhauslauf Eisenstadt vom 6.10.2013

Heimsieg in meinem 80. Rennen!
 
Für den 6.10.2013 hatte ich lange im voraus einen HM-Antritt geplant. Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt... Ich schaute mir meine Trainingsaufzeichnungen an und fand leider viel zu wenige lange Läufe, sodass ich meinen nächsten HM um drei Wochen nach hinten verschob. Bei einem langen Trainingslauf dachte ich mir dann, dass der Landhauslauf über 2,2 km doch ein gutes Training für die Cross-LM (kurz und mittel) sein könnte. Nachdem beim Landhauslauf auch eine Teamwertung angeboten wurde, kontaktierte ich meine beiden Vereinskollegen Joachim und Peter, die sofort ihre Teilnahme zusagten.

Rennverlauf: Da ich üblicherweise wesentlich längere Distanzen als 2,2 km im Renntempo bestreite, wusste ich überhaupt nicht, wie ich diese Sache angehen sollte. Darüber hinaus war mir die Strecke bzw. deren Schlüsselstellen unklar, obwohl ich im Jahr rund 1.000 km in Eisenstadt läuferisch absoviere. Bei der Fahrt zur Startnummerabholung wagte ich daher einen Blick auf die Schlüsselstellen "Rampe Landhaus" und "Hartlsteig". Auch beim Einlaufen mit meinen Vereinskollegen beäugte ich diese Passagen nochmals sehr genau - und verlor die Angst davor. Die ersten paar hundert Meter gingen bergab und dienten dem "Einrollen". Ich versuchte, im Getümmel nicht zu Sturz zu kommen. Beim ersten Anstieg zum Landhaus lief ich an Joachim vorbei. Dann kam ein steiler, aber kurzer Anstieg zum Hartlsteig, der aber von einem ebenen Abschnitt und etwas Gefälle zum Schlosspark hin gefolgt wurde. Dort hing ich immer noch an den Fersen meines Lauftreff-Kollegen Michael, der die 4,4 km bestritt. Beim Bergabstück zur Franziskaner-Kirche lief mir Michael etwas davon, was mich nicht beunruhigte, da er bergab wesentlich schneller ist als ich. Es folgte dann der schwerste Anstieg der Strecke: Eine 200 m Bergauf-Passage zum Schloss Esterhazy war zu bewältigen. Just dort überholte mich ein Läufer im Höllentempo. Er war sogleich 10 m vor mir. Ich dachte, dass ich ihn nicht mehr erwischen könnte. Doch als er in der Fanny-Elsler-Gasse hin zur Hauptstraße (= Zielgerade) schwächelte, nahm ich meine Beine für einen Zielsprint in die Hand und flog an ihm sowie einer Läufergruppe vorbei. Allein dem Zielbogen zulaufend verkündete der Zielsprecher meinen Namen mit dem Zusatz "2. Platz beim Landhauslauf", was ein tolles Gefühl war und mich entsprechend jubeln ließ.

Strecke: Wie bereits erwähnt, war mir die Strecke nicht 100%ig geläufig, obwohl ich bereits seit 11 Jahren in Eisenstadt wohne und hier 1.000 Laufkilometer im Jahr drehe. Wichtig war aber, dass mir der Schlusskilometer bekannt war. Insgesamt ist die Strecke als verwinkelt, hügelig und unrhythmisch zu charakterisieren. Ein oder zwei Runden sind problemlos zu laufen, fünf Runden (11 km) verdienen schon Respekt.
 
Organisation: An der Organisation gibt es nichts zu bemängeln! Das Team ist absolut engagiert, eine perfekte Veranstaltung auf die Bühne zu stellen. Eine Strecke in einer Landeshauptstadt zur Verfügung zu stellen, Startnummernausgabe im Rathaus und Siegerehrung im Schloss Esterhazy verdienen besonderes Lob!

Wetter: Nachdem in den Tagen vor dem Rennen heftiger Wind regierte, war es am Wettkampftag praktisch windstill. Die Temperatur von 9 Grad bei bedecktem Himmel war läuferfreundlich. Ich kam beim Aufwärmen ins Schwitzen und fröstelte am Start, was nach ein paar Metern aber wieder vergessen war.
 
Spezielles/Statistisches: Zum 11. Mal lief ich in meiner Heimatstadt Eisenstadt ein Rennen - auf völlig unterschiedlichen Distanzen. In meinem 80. Wettkampf habe ich den ersten Heimsieg und den ersten Sieg für meinen Verein "Red-White-Red Runners Austria" (im Team) errungen. Zum ersten Mal landete ich in einem Volkslauf auf dem Podest. Und ebenfalls zum ersten Mal blieb ich in einem Langstreckenrennen (mehr als eine englische Meile von 1609 m) unter 10 Minuten :-)))
 
Resümee: Die kurzfristige Entscheidung für den Rennantritt erst in der Wettkampfwoche war goldrichtig! Im Jahr der Vereinsgründung der Red-White-Red Runners Austria konnte damit gleich der erste Sieg eingefahren werden. Mein 2. Platz in der Einzelwertung ist ebenso Motivation für das läuferische Restjahr 2013, in das ich viel Energie setzen werde. Es hat viel Spaß gemacht, mit Peter und Joachim ein Team zu stellen und auch den Rest des Tages zu verbringen. Fortsetzung folgt!

Ausblick: Mit dem Ausblick bin ich zuletzt etwas daneben gelegen. Ich glaube jetzt aber nicht, dass dies weiterhin passieren kann. Ich hoffe jedenfalls, jetzt zwei Halbmarathons in Folge ins Ziel zu bringen und dann noch schnelle Zeiten am VM und über die 5 km zu erzielen.